An der Straßenkehre unterhalb der
Pythagoras-Höhle befindet sich eine Bar. Zum Saisonende, als
die auf dieser Seite wiedergegebenen Fotos aufgenommen wurden, war sie nur noch an den
Wochenenden geöffnet. Die nachstehenden Aufnahmen entstanden an einem Tag, an dem die
Bar bereits geschlossen war und somit ungestört und ohne den Betrieb oder andere
Gäste zu stören. Der Wirt hat Informationen zu den Legenden, die sich um die
Höhlen ranken in verschiedenen Sprachen zusammengestellt. Ferner kann man verschiedene
Andenken zu Pythagoras sowie Postkarten mit Bildern der Höhlen erwerben.
Wie bereits auf obigem Bild zu erkennen ist, ist der Tresen mit grafischen Darstellungen geschmückt, die nachstehend erläutert werden sollen.
Gelegentlich findet man die Figur zum Lehrsatz des Pythagoras als Schmuckwerk oder als Detail davon (vergleiche das Haus des Lehrers, die Allegorien vor dem Zeughaus oder auch die Wandmalerei am Gymnasium von Pythagoreio). Hier am Tresen der Bar allerdings wird zudem noch der wesentliche Beweisschritt präsentiert (vergleiche auch den Geometrischen Beweis durch Ergänzung)!
(Was zum vollständigen Beweis noch fehlt ist der Nachweis, dass es bei der linken Figur um ein Quadrat handelt; zunächst ist es ein Achteck. Dies sieht man leicht ein, sind doch bei den Eckpunkten des Hypothenusenquadrats alle drei Dreickswinkel beteiligt, die sich bekanntermaßen zu einem gestreckten Winkel (180°) summieren.) Übrigens wird hier mit V der Flächeninhalt eines der grünen Dreiecke bezeichnet. Während auf dem Sockel des Denkmals in Pythagoreio, das vor dem Rathaus steht, Seitenlängen mit griechischen Buchstaben bezeichnet werden, werden hier lateinische verwendet; wohl ein Entgegenkommen für die Touristen, denn im Mathematikunterricht an griechischen Schulen werden die Seiten mit griechischen und die Winkel mit lateinischen Buchstaben bezeichnet.
Ferner ist eine Landkarte wiedergegeben, die das Hera-Heiligtum in Heraion (etwa 5 km südwestlich von Pythagoreio gelegen) als Mittelpunkt eines Kreises festlegt, auf dessen Peripherie sich weitere Heiligtümer befinden. Das Artemis-Heiligtum in Ephesus liegt von Heraion aus gesehen dort, wo die Sonne zur Sommersonnenwende aufgeht, der Apollon-Tempel in Dydima liegt in der Richtung, wo die Sonne zur Wintersonnenwende aufgeht. Ferner liegen das Apollon-Heiligtum auf Patmos sowie die Stadt Drakano auf Ikaria ebenfalls auf diesem Kreis. Über eine Dreieckskonstruktion erschließt sich noch die Lage des Athene-Heiligtums in Priene. Weitere signifikante Orte der Küste Kleinasiens sowie eine kleine Insel südöstlich von Samos werden ebenfalls von diesem Kreis berührt. (Die Texte auf dieser Karte sind leider nicht deutlich lesbar; wenn man den Mauszeiger darüber bewegt, werden sie temporär [Tooltip] in griechischer sowie lateinischer Schrift - teilweise in deutsch und englisch - angezeigt.)
Rechts neben der Landkarte wird ein bisschen Zahlenmystik betrieben. Der Zahl 4 wird eine besondere Bedeutung zugewiesen, da die Summe aller natürlichen Zahlen, die kleiner oder gleich 4 sind, gerade die Basis des dekadischen Zahlensystems ergeben. Dies soll mit dem gleichseitigen Dreieck der Seitenlänge 3 und den dadurch erzeugten zehn Punkten veranschaulicht werden. Daneben werden den Buchstaben des griechischen Alphabets Zahlen zugeordnet und so zu den altgriechischen Begriffen ΤΕΤΡΑΚΤΥΣ (Symbolik der Vier, oft im Zusammenhang mit dem gleichseitigen Dreieck genannt), ΔΕΛΤΟΣ (Dreieck), ΣΥΜΠΑΝ (Weltall) und ΚΟΣΜΟΣ (Kosmos) jeweils die Summen gebildet. Durch (fortgesetzte) Quersummenbildung ergibt sich stets die Zahl 6! Die Zuordnung der Zahlen zu den Buchstaben erfolgt derart, dass den ersten acht Buchstaben die Zahlen 1 bis 8, den zweiten acht Buchstaben in Zehnerschritten die Zahlen 10 bis 80 und den dritten/letzten acht Buchstaben in Hunderterschritten die Zahlen 100 bis 800 zugewiesen werden.
Die Fotos wurden im Oktober 2009 aufgenommen. Betrachter dieses Video werden die auf dieser Seite wiedergegebenen Informationen und mehr dort (wieder-)finden.
To be worked out.
The photographs were taken in October 2009.
Back to the main page | Created by Wolfgang Volk in October 2009 Last formal actualization on February 11th, 2012 |