Der Schimmelturm, der am Rathausvorplatz errichtet wurde (Herzog-Georg-Straße Ecke Imhofstraße), ist verschiedentlich bemalt. Unter anderem1) wird auf diese Weise auch Albertus Magnus geehrt. Er wird als Kirchenmann mit Hirtenstab dargestellt. Diese Grafik umläuft ein Text in lateinischer Sprache.
Daneben ist der nachstehende Text in (gewöhnungsbedürftiger) deutscher Sprache wiedergegeben:
Albertus Magnus anno 1193 in Lauin- gen gebo- ren, war wegen be- kommener wunder- barlicher Doktrin, Geschick- lichkeit u[nd] Wissen- schaften für den gelehrtisten und berühmti- sten Mann der Welt da- mals gehalten u[nd] auch zur bischöflichen Wür- de erhoben worden, hat gelebt 87 Jahre. |
Neben einer vergleichbaren Würdigung von Gräfin Geiselina ist auch noch eine Textpassage zur Geschichte des Schimmelturms zu lesen:
A[nn]o 1457 am Montag nach dem weißen Sonntag ward an diesem Thurn der erste Stein gelegt. A[nn]o 1178, Mittwoch nach St. Galli ward er ausgebaut und von Meister Heinrich Schittenhelm gemah- let. Anno 1571 zwischen Pfingsten und Bartho- lomei von Georgen Brenteln erneuert A[nno] 1685 Renovierung des Hof- oder Schimmelturmes von den Lauinger Maler Johan Georg Karpf u[nd] Elchinger A[nn]o 1782 Neuherstellung der Fres- ken von Johan Baptist Enderle 1914 Erneuer- ung des Turmes und Schimmelbildes von Gebrüder Haugg. 1960 Neufassung des Turmes. 1961 Anbringung der Fresko-Bilder in der ursprüngli- chen Anordnung von Mathias Kronwitter |
Die Informationstafel zum Schimmelturm (Station 2 des Albertus-Wegs und weiter oben am linken Rand zu sehen) zeigt nachstehende Erläuterungen:
"Moderner" Forscherdrang im Mittelalter Als Wissenschaftler beschränkte sich Albert aber keineswegs auf die Dar- stellung von überliertem Wissen. Vielmehr ergänzte er dieses durch ei- gene Beobachtungen und Experimente. Der mittelalterliche Universalgelehrte zeigte einen geradezu modern an- mutenden Forscherdrang. Bereits der junge Albert war voller Neugier für die Natur seiner schwäbischen Heimat. Derselbe große Wissensdurst kenn- zeichnete ihn auch in späteren Jahren. So vielseitig wie sein wissenschaftliches Interesse war auch sein Leben: Albert war nicht nur Predigerbruder, Bischof, Forscher, Lehrer und Diplomat, sondern auch ein regelrechter Wandervogel. Ob Rom, Paris oder Riga - zu Fuß bereiste er fast ganz Mitteleuropa. Seine Wanderungen nutzte Albert, um vieles üer die Welt um ihn herum in Erfahrung zu bringen. Albertus Magnus - Salzburger Handschrift aus dem 14. Jahrhundert |
"Albertus und Geiselina", Kopie der barocken Be- des Schimmelturms als Werk des Donauwörther Malers Johann Baptist Enderle von 1782. Vor der Res- taurierung 1914 war diese verblichen. Albert - alles überragend Auch auf dem Wahrzeichen Lauingens, dem 1457 bis 1478 errichteten 54 Meter aufragenden Schimmelturm ist Albert dargestellt. Wir sehen ihn auf der dem Marktplatz zugewandten Seite in Höhe des ersten Stockwerks - unter- halb des weißen Rosses, dem der Turm seinen Namen ver- dankt. Als Bischof, erkennbar an Mitra und Bischofsstab, ist er zusammen mit der sagen- umwobenen Gräfin Geiselina von Schwabeck abgebildet, die einst das "schönste und größte Weibsbild in ganz Europa" gewesen in soll. Die heutige Bemalung des Turms stammt von Mattias Kronwitter und entstand während der Renovierung in den Jahren 1960/61. Eine ätere Fassung derselben Szene, die Johann Baptist Enderle 1782 fertigte, ist als Kopie im Heimatmuseum zu sehen. |
Die Fotos wurden im Mai 2012 aufgenommen.
1) Ferner wird an gleicher Stelle auch die Gräfin Geiselina gewürdigt. (Zurück zum Bezug)
To be worked out!
The photographs were taken in May 2012.
Back to the main page | Created by Wolfgang Volk in September 2012 |